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Nachrichten : Wissen & Forschen
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6.09.2001 |
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Astronomie
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Röntgenstrahlen vom Rande der
Unendlichkeit |
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Im Zentrum der Milchstraße liegt offenbar ein Schwarzes
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US-Astronomen
haben neue Hinweise auf ein Schwarzes Loch im Zentrum unserer
Galaxie, der Milchstraße, entdeckt. Die beobachteten
Röntgenstrahlen seien der bislang beste Beweis dafür, dass es
sich bei dem extrem massereichen Objekt in der Galaxiemitte
wirklich um ein Schwarzes Loch handelt, berichtet das Team um
Frederick Baganoff vom Massachusetts Institute of Technology
(MIT) im amerikanischen Cambridge im Fachmagazin
"Nature".
Schon Einsteins Relativitätstheorie sagt die
Existenz eines Schwarzen Loches im Zentrum der Milchstraße
voraus. Es ist aber schwer, ein solches Gebilde zu sehen. Die
Materie Schwarzer Löcher ist so dicht, ihre Schwerkraft
dadurch so stark, dass selbst Licht nicht entweichen
kann.
Doch ein Schwarzes Loch lässt sich indirekt
beobachten: in seiner Nachbarschaft nämlich ruft es Strahlung
hervor. Verräterische Röntgenstrahlung im Zentrum der
Milchstraße hatte man bereits 1999 mit dem Röntgensatelliten
"Chandra" registriert.
Die Charakteristik dieser
Strahlung gibt Auskunft darüber, ob es in der Nähe ein
Schwarzes Loch geben könnte. Offenbar handelt es sich bei der
strahlenden Quelle um ein Gebilde, das kaum größer ist als der
Durchmesser der Erdbahn. Würde ein Haufen massereicher Sterne
auf einen solch engen Raum zusammengepfercht, müsse es ständig
zu Zusammenstößen und damit verbundenen heftigen
Strahlungsereignissen kommen, was aber nicht beobachtet wurde.
So bleibt als Erklärung nur ein Schwarzes Loch, das rund 2,6
Millionen Sonnenmassen in sich vereint.
Völlig
unerwartet kam der beobachtete Röntgenstrahlungsausbruch
übrigens nicht, denn eine Forschergruppe vom
Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn hat solche
Ereignisse in der Umgebung eines Schwarzen Loches bereits
vorausgesagt. Anhand der jetzt gelungenen Messungen liefert
ihr Erklärungsmodell auch eine Beschreibung des Vorgangs, der
vor rund 25 000 Jahren stattgefunden hat - denn so lange
braucht die Strahlung von dort bis zur Erde.
Danach
dürfte sich die Temperatur am Rand des Schwarzen Loches -
vielleicht durch "nachrutschende" Materie - vorübergehend von
200 auf 600 Milliarden Grad erhöht haben, wodurch dann ein
Teil der umgebenden Gaswolke in einer Art Verpuffung
auseinander getrieben wurde. In dieser extrem heißen Materie
sei dann die beobachtete Röntgenstrahlung entstanden. |
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